Indiens heiliger Pfad im Norden: Eine Reiseroute durch Nordindien
Unsere aufregende Reise durch Nordindien
Cori und Manuel von some-where.at erkunden gemeinsam die Welt und haben in Asien schon einige Abenteuer erlebt. Bei uns erzählen sie über ihre Reise nach Nordindien. Lasst euch inspirieren!
Cori & Manuel erkunden für euch Nordindien – © some-where.at
An den Ghats in Varanasi
Völlig übermüdet erreichten wir frühmorgens vor Sonnenaufgang das erste Ziel auf unserer Nordindien Reise: Varanasi. Die Stadt ist bekannt für ihre öffentlichen Feuerbestattungen am heiligen Fluss Ganges. Täglich werden hier massenhaft Rituale abgehalten, wāhrend denen dahingeschiedene Menschen dem Geist des Wassers übergeben werden. Wir verbrachten unsere ersten Nordindien Tage, indem wir etwas verloren durch die Gassen der Altstadt wanderten und Chai trinkend auf den Stufen der Ghats saßen. Inmitten der unzähligen Verbrennungen von Menschen, trauernden Familien und im heiligen Fluss badenden Pilgernden, versuchten wir, die Stadt von Tag zu Tag besser zu verstehen.
Wir zeichneten in unsere Skizzenbücher und beschäftigten uns viel mit den Menschen der Stadt. Aber um diese Gefühle wirklich beschreiben zu können, muss man wirklich selbst hier gewesen sein. Varanasi ist für uns der Inbegriff authentischer Spiritualität!
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Nach vier Tagen Aufenthalt im religiösen Chaos Indiens drängte es uns jedoch wieder nach Veränderung und wir reisten weiter nach Agra, der wichtigsten Stadt des ehemaligen moghul’schen Reiches, diesmal aber gut vorausgeplant im Schlafwagon.
Fantastische Architektur in Agra
Geheimtipp: Betrachtet das Taj Mahal auch von der anderen Flussseite! © some-where.at
Als wir in der Stadt des Taj Mahal ankamen, sahen wir schon von weitem das rote Fort mit seinen hohen Mauern. Es thront auf seinem Hügel und blickt auf die umliegende Stadt herab. Der Fokus liegt in Agra definitiv mehr auf den monumentalen Bauwerken , als auf der Stadt selbst. Unsere Unterkunftt hatte eine wundervolle Dachterrasse mit Blick aufs Taj Mahal. Die faszinierenden Geometrien und unglaubliche Reinheit, die das Weltkulturerbe ausstrahlte, hatte eine unglaublich anziehende Wirkung auf uns. Agra darf definitiv auf keiner Nordindien Rundreise fehlen! Plant euren Trip nach Nordindien hier.
Mit der Hoffnung auf mehr Ruhe und etwas Natur stiegen wir dann in unseren ersten Nachtbus, der uns zuverlāssig in die heilige Stadt Rishikesh am Fuße des Himalaya brachte.
Spiritualität in Rishikesh
Sonnenaufgang in RIshikesh
Rishikesh wird heute als Yogahauptstadt der Welt bezeichnet. Der Ort liegt direkt dort, wo der heilige Fluss Ganges von den weniger besiedelten Bergregionen in die Terai-Tiefebene überfließt. Anfang der 60er Jahren pilgerten die ersten westlichen Menschen hierher, um Yoga und Meditation zu praktizieren. Seither hat sich viel getan: Auf Hausmauern kleben unzählige Flyer und Plakate mit Angeboten fūr Yoga Ausbildungen, Osho-Meditationen, indische Kochkurse, Ayurveda und vieles mehr. All diese Aktivitāten inmitten der bunten, lebendigen Straßen, der imposanten Architektur der Ashrams und der farbenfrohen Tempel kreieren eine einzigartige Athmosphāre.
Rishikesh gilt als die Yoga Hauptstadt der Welt! © some-where.at
Tagsüber wimmelt es in den engen Gassen von Kühe und Motorbiken. Affen sitzen auf den Geländern der beiden Jhula Brücken und beobachten die vorbei ziehenden Menschen und jungen indischen Pärchen beim Selfie klicken. Abends spazierten wir gerne den Ganges entlang, badeten neben indischen Familien oder wurden von Sadhus zu spirituellen Gesprächen am Flussufer eingeladen. Unser beeindruckenstes Erlebnis war der Besuch eines fūr die Ōffentlichkeit offenen Ashrams. Bereits 1968 haben die Beatles auf ihrer Reise durch Nordindien diesen Ort für längere Zeit aufgesucht, weshalb er sehr populär wurde. Heute kann man dort verwachsene Gebäude erforschen und die Werke verschiedener Street Art Künstler bestaunen.
Yoga in den Hügeln von Daramsala
Unser nächstes spirituelles Ziel war der Sitz seiner Heiligkeit, des Dalai Lamas. Nonstop fuhr unser Nachtbus die Serpentinen hoch, direkt in den auf 2000 Meter Höhe gelegenen Stadtteil MC Leod Ganj. Wie eine Festung ragten dort die bewachsenen Häuserstrukturen von den Hügeln empor. In Daramsala wohnen viele Tibeter, die ihrem religiōsen Herrscher gefolgt sind. Viele von ihnen versuchen sich heute im Tourismus, betreiben tibetisches Handwerk oder sind Rikschafahrer. An einer einspurigen steilen Straße, wo sich Cafés, unterschiedliche Geschäfte und Unterkünfte um die Aufmerksamkeit der Touristen bemühen, fanden wir eine Bleibe in einem sūßen kleinen Gästehaus.
Autthentisch: Yogastunden in Darmsala © some-where.at
Gleich dahinter, auf der Dachterrasse eines Hauses, hat Om Shankar sein Yogainstitut. Sein liebevoller Umgang mit den Schülern und der professionelle Unterricht gefielen uns und so besuchten wir vom ersten Morgen an täglich seinen Yoga Unterricht. Das brachte ein angenehmes Gefūhl von Alltag in unseren Aufenthalt hier. Dazwischen gingen wir gut essen, zeichneten stundenlang die Landschaften oder erforschten die Wildnis. Die nordindische Stadt ist inmitten von Feldern, Bāchen gelegen. Das, in Verbindung mit den imposanten Bergketten des Himalaya, war einzigartig. Wir konnten wundervoll entspannen und auftanken! Dann ging es weiter nach Kasol.
Wandern im Parvati Valley
Das Dorf Rashol im Parvati Valley
Obwohl wir merkten, dass das moderne Zeitalter auch hier langsam angebrochen ist, sind die meisten Häuser noch in traditioneller Bauweise gebaut. Asphaltierte Straßen gibt es nur wenige. Die Kultur hingegen befindet sich stark im Wandel. Der Zugang zu Mobiltelefonen und Internet an vielen Stellen spürbar.
Entspannende Momente in Manali
Unser nächster und letzter Stop im Himalays fūhrte uns noch weiter die Berge hinauf in die Stadt Manali. Die Temperaturen waren noch kühl und die Berge um uns herum voller Schnee. Die Stadt wird auch das Tor zum Norden genannt, weil von hier aus die Bergpässe nach Kaschmir und Leh erreicht werden können. Im kleinen Ort Vashisht fanden wir in einem kleinen Gästehaus auf einer Anhöhe ein Zimmer. Wir mussten zwar jeden Tag hundert Stufen hoch laufen, doch von hier hatten wir ein unglaubliches Panorama auf die Stadt und die Gipfel des Himalaya.
Begnungen mit einer anderen Welt in Nordindien © some-where.at
Die Ähnlichkeiten der Umgebung erinnerten uns oft an Zuhause. Jeden Morgen weckten uns die ersten Sonnenstrahlen, die durch die schneebedeckten Bergspitzen spitzelten und wir beobachten die Wolkenfronten, wie sie sich zu den Gipfeln empor bewegten. Vom Besitzer unserer Unterkunft erfuhren wir von nur fūnf Minuten entfernt liegenden heißen Quellen. Dort konnten wir jeden Tag baden, insbesondere wenn im Dorf wieder der Strom ausfiel. An den anderen Tagen machten wir Ausflūge in den ursprūnglichen Stadtteil Old Manali oder wanderten zum Jogini Wasserfall mit seinem idyllischen Tempel.
Eigentlich wollten wir auf unserer Nordindien Reise jetzt gerne weiter nach Kashmir reisen, doch aufgrund des vielen Schnees waren die hochalpinen Wege noch nicht befahrbar. Also entschieden wir uns fūr das absolute Kontrastprogramm: Indiens Hauptstadt Delhi, der Megacity mit 16 Millionen Einwohnern und durchschnittlichen 45 Grad.
Indien-pur in Delhi
Eine Straße in Indiens immer lebendigen Hauptstadt Delhi
Delhi ist verkehrstechnisch super angebunden und deshalb der perfekte Start- oder Endpunkt einer jeden Nordindien Reise. Wir kamen früh morgens in der nordindischen Methropole an und schnell war klar, das Sprichwort: “Entweder man liebt Indien oder man hasst es” passte zu Delhi sehr gut. Viele Inder starrten uns aufdringlich Löcher in den Bauch und belagerten uns mit billigen Waren zu horrenden Preisen. Wir sahen viele mit Stacheldraht abgezäunte Bezirke und breite Straßen, die vollgestopft waren vom Verkehr. Wir bewegten uns meist mit der klimatisierten Metro quer durch die Stadt. Diese war sehr modern, günstig und sicher. So konnten wir ohne Schwierigkeiten die unterschiedlichsten Bereiche der Stadt erkunden.
Wir selbst wohnten im Stadtviertel Majnu-ka-Tilla. Die Gegend wurde von Flüchtlingen aus Tibet gegrūndet und soll laut Erzählungen mit seinen engen Gassen und kulturellen Details an die ehemalige Hauptstadt Lhasa erinnern. Kleine Shops verkaufen billige Souvenirs an den Straßenecken und Restaurants zaubern leckere Momos.
Pilgerer in Nordindien © some-where.at
Delhi wird oft als das Rom von Asien bezeichnet. Viele archäologische Denkmäler zieren das Bild der Stadt, meist angelegt mit prächtigen grünen Parkanlagen. Stets umgeben von Menschenmassen und hupenden Autos spazierten wir vorbei am roten Fort zur Marktgegend Chandni Chowk Markt. Auch die Jama Masjid, eine Freitagsmoschee während des moghul-schen Reiches aus rotem Sandsteinmit erbaut, die Platz für mehr als 20.000 Menschen bietet, statteten wir einen Besuch ab. Sehr beeindruckend!
Am Ende unserer Reise stiegen wir etwas erschōpft, aber voller wunderbarer neuer Eindrūcke in den Flieger. Kurz vor dem Abheben schauen wir uns an und wissen, ohne es aussprechen zu mūssen: Indien wird uns definitiv bald wieder sehen!
Habt ihr jetzt auch Lust bekommen auf einen Urlaub in Nordindien? Erzāhlt uns hier von euren Traumvorstellungen und wir helfen euch, sie in die Tat umzusetzen.
Wir bei India Someday lieben es Menschen für das Reiseland Indien zu begeistern. Unser Deutsch-Indisches Team hat den Subkontinent bereits mehrmals von Norden nach Süden und Westen nach Osten bereist und teilt mit Leidenschaft Tips und Erfahrungen. Wir helfen bei der Auswahl der Reiseziele, Route und Reisezeit und können somit hoffentlich auch euren Traum von ‘India Someday’ zur Wirklichkeit machen. Viel Spaß beim Stöbern!