Indien: Fahrpreise für Tuk Tuk & Co. richtig verhandeln
So verhandelt ihr in Indien Taxipreise:
Klar, Indien unterscheidet sich von Deutschland sehr! Einer der größten Unterschiede: In Indien sind viele Dinge Verhandlungssache. Dies gilt insbesondre für Touristen, von denen sich Inder ein gutes Geschäft erhoffen. Wenn ihr ein Taxi oder ein Tuk Tuk (in Indien Rickshaw genannt) benötigt, werdet ihr das oft erleben. Damit am Ende faire Fahrpreise für euch herrausspringen, haben wir die besten Verhandlungsstrategien fürs Rickshaw Fahren in Indien zusammengefasst.
Barbara von India Someday sitzt Probe am Steuer eines Tuk Tuks
India Someday ist ein indisch-deutsches Reise-Startup, dass eure Indienreise individuell plant. Wir wollen euch unsere Heimat Indien näher bringen und euch einzigartige Urlaubserfahrungen ermöglichen. Kontaktiert uns einfach hier!
Tipp 1: Alles ist Verhandlungssache
Zwar gibt es inzwischen einige Städte, in denen Tuk Tuks mit Taxameter oder zu fixen Preisen fahren (z.B. am Bahnhof von Mysore oder in Mumbai). In der Regel wird es euch aber etwas Mühe kosten, euch auf einen fairen Preis zu einigen.
Normalerweise wird das Szenario so aussehen: Ihr winkt ein Tuk Tuk heran und nennt dem Fahrer den Ort, zu dem ihr gefahren werden möchtet. Der Fahrer wird nicken und euch auffordern einzusteigen. Wenn Taxameter an dem Ort, in dem ihr euch befindet, nicht üblich sind, solltet ihr jetzt die Verhandlung beginnen. Der Fahrer wird euch in der Regel zuerst eine astronomische Summe nennen, die kein Inder auch nur im Traum bezahlen würde. Also ist nun euer Verhandlungsgeschick gefragt!
Da ihr häufig nicht wissen werdet, welcher Preis realistisch ist, lautet die Devise: Nennt einen deutlich niedrigeren Preis und trefft euch in der Mitte! Wichtig ist: Seid bestimmt, aber immer höflich! Seht die Verhandlung als eine Art Spiel und nehmt überzogene Preise nicht persönlich, auch wenn es manchmal nervig ist.
Beliebtes Verkehrsmittel in Indien: Die reich verzierten Tuk Tuks – © celblau (flickr)
Wenn ihr gar nicht wisst, wie viel eine Fahrt realistisch kostet, dann lautet unsere persönliche Daumenregel: Wenn ihr die Hälfte des ursprünglich vorgeschlagenen Preises zahlt, dann zahlt ihr vermutlich immer noch mehr als Inder zahlen würden. Aber ihr habt einen Preis erzielt, mit dem ihr als Europäer gut leben können solltet.
Tipp 2: ‚Ask a local‘, hör dich vor Ort um
Auch viele Inder auf der Straße geben euch sicher gerne Auskunft
Um ein ungefähres Gefühl für die Preise vor Ort zu bekommen, lohnt es sich einen Inder (zum Beispiel in eurer Unterkunft) um Rat zu fragen. Fragt nach dem realistischen Preis für eine Beispielstrecke in der Stadt (z.B. vom Hotel zum Palast). Dabei ergeben sich oft sehr unterschiedliche Preise, aber ihr wisst wenigstens ungefähr, wie teuer andere Strecken im Verhältnis sein sollten. Dank Google Maps & Co. lässt sich die Länge jeder Fahrt ja abschätzen.
Wir von India Someday geben unseren Gästenals Orientierungswert zum Beispiel die ungefähren Kosten für eine Fahrt vom Bahnhof zu Ihrem Hotel für jede Stadt an. Schreibt uns eure Reisevorstellungen hier.
Tipp3: Angebot & Nachfrage ausnutzen
Nicht nur das Wie spielt beim Verhandeln eine Rolle, sondern auch das Wo! Wohnt ihr in einem fünf Sterne Hotel, kann es sich lohnen, ein paar Meter zu laufen, um ein Tuk Tuk oder Taxi mit realistischen Fahrpreisen zu finden. Gleiches gilt natürlich für die Touristenattraktionen in jeder Stadt!
Generell gilt: Angebot und Nachfrage regulieren den Markt. Das heißt: Je mehr Rickshaws und je weniger Touristen an einer Stelle warten, umso besser könnt ihr den Fahrpreis nach unten drücken!
Tipp 4: Zur not Angebot ablehnen und weitergehen
Tuk Tuk Fahrer sind häufig interessante Gesprächspartner – © Connie Ma (flickr)
Wenn euch ein Fahrers trotz längerem Verhandeln keinen fairen Preis nennen will, kann es hilfreich sein, das Angebot freundlich aber bestimmt abzulehnen und weiterzugehen. Oft ruft euch der Fahrer dann ein deutlich besseres Angebot hinterher. Falls euch dieses einigermaßen annehmbar erscheint, könnt ihr umdrehen und es annehmen oder noch einmal um ein paar Rupien runterhandeln. So solltet ihr einen für beide Seiten fairen Fahrpreis für das Tuk Tuk aushandeln können.
Tipp 5: Verhandelt mehrere Strecken auf einmal
Wisst ihr bereits morgens, dass ihr euch tagsüber viel in einer Stadt bewegen werdet, dann handelt doch einen Tagespreis mit einem Tuk Tuk Fahrer aus! Für den Fahrer kann diese garantierte Tageseinnahme Gold wert sein und euch spart es Zeit, nervige zusätzliche Verhandlungen und oft auch Geld. Außerdem ergeben sich so oft interessante Gespräche. Ihr solltet dem Fahrer eure ungefähren Ziele und den ungefähren Zeitraum, in dem ihr ihn braucht, nennen. Achtet darauf, dass ihr ausdrücklich vereinbart, nicht an irgendwelchem Geschäfte zu halten (dort kassiert der Fahrer Kommission). Wenn ihr am Ende des Tages mit dem Service des Fahrers zufrieden seid (z.B. weil er euch ein nettes Restaurant empfohlen hat), gebt ihm ein Trinkgeld.
Zu guter Letzt: Keine Frage, die übertriebenen Preise der Tuk Tuk Fahrer in Indien können nerven. Jedes Mal zu viel zu bezahlen ist einfach kein schönes Gefühl. Es ist also absolut in Ordnung zu verhandeln! Aber bitte behaltet im Hinterkopf, dass der verhandelte Preis für euch nur ein paar Cent Unterschied machen. Für euer Gesamtbudget spielt das sicherlich kaum eine Rolle. Für die Fahrer mit denen ihr verhandelt, steht aber ihr gesamtes Einkommen auf dem Spiel! Seid also nicht zu harsch und gebt lieber auch mal etwas mehr, als zu wenig!
Wir unterstützen euch gerne bei eurer Reiseplanung für Indien. Sagt uns hier, wie ihr am liebsten reisen wollt! Wir helfen euch gerne.
Wir bei India Someday lieben es Menschen für das Reiseland Indien zu begeistern. Unser Deutsch-Indisches Team hat den Subkontinent bereits mehrmals von Norden nach Süden und Westen nach Osten bereist und teilt mit Leidenschaft Tips und Erfahrungen. Wir helfen bei der Auswahl der Reiseziele, Route und Reisezeit und können somit hoffentlich auch euren Traum von ‘India Someday’ zur Wirklichkeit machen. Viel Spaß beim Stöbern!
Bitte korrigieren: “Jedes Mal zu viel zu bezahlen ist einfach ein schönes Gefühl.”
Gemacht! Danke!